- Modigliani
- Modigliani,1) [-'ʎaːni], Amedeo, italienischer Maler, Bildhauer, * Livorno 12. 7. 1884, ✝ Paris 25. 1. 1920; lebte seit 1906 meist in Paris und gehörte als Künstler zur französischen Schule, zur École de Paris. Er malte zunächst fauvistische Porträts. Seit 1909 entstanden durch die Freundschaft mit C. Brancusi plastische Arbeiten (»Karyatiden« und »Köpfe») aus Kalkstein, deren Form den Einfluss afrikanischer Plastik zeigt. Die Stilisierung übertrug Modigliani auch in seine Malerei und fand nach 1910 seinen eigentümlichen Porträtstil mit stark überlängten Formen, in dem er die Individualität der Dargestellten - überwiegend Köpfe und Akte junger Frauen - bewahrt und ihnen einen lyrisch-melancholischen Ausdruck verleiht.A. M., Selbstzeugnisse, Photos, Zeichnungen, Bibliogr., hg. v. G. Scheiwiller (1958);A. Werner: A. M. (a. d. Engl., 1968);C. Mann: M. (London 1980);A. M., Ausst.-Kat. (Paris 1981);A. M. Disegni, bearb. v. C. Parisot u. a., Ausst.-Kat. (Neapel 1984);A. Santini: M. Maledetto dai livornesi (Livorno 1984);A. M. Malerei, Skulpturen, Zeichnungen, hg. v. W. Schmalenbach (1990);J. Rose: A. M. Sein Leben, sein Werk, seine Zeit (a. d. Engl., Neuausg. 1994);A. Kruszynski: A. M. Akte u. Portaits (1996).2) [mɔdɪl'jɑːni], Franco, amerikanischer (seit 1946) Wirtschaftswissenschaftler italienischer Herkunft, * Rom 18. 6. 1918; Professor an der University of Illinois (1950-52), der Carnegie Mellon University (1952-60), der Northwestern University (1960-62) und am Massachusetts Institute of Technology (1962-88). Modigliani, ein Vertreter des Postkeynesianismus, entwickelte gemeinsam mit M. H. Miller das Modigliani-Miller-Theorem. Er erhielt 1985 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften für seine wirtschaftstheoretischen Pionierarbeiten und deren praktischen Anwendung (z. B. die Lebenszyklushypothese des Konsums als theoretische Grundlage für individuelles und gesamtwirtschaftliches Sparen).Ausgabe: The collected papers, herausgegeben von A. Abel, 5 Bände (1980-89).
Universal-Lexikon. 2012.